Akustikkoppler

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Ein Akustikkoppler ist ein Gerät zur Datenfernübertragung (DFÜ) mittels einer analogen Telefonleitung. Es ist der Vorgänger des Modems. Im Gegensatz zum Modem, welches direkt mit der Telefonleitung verbunden wird, benötigt ein Akustikkoppler ein Telefon. Der Akustikkoppler verfügt wie der Hörer des Telefons über einen Lautsprecher und ein Mikrofon. Diese werden an die entsprechenden Gegenstücke des Telefonhörers (Lautsprecher an Mikrofon) angeschlossen.

Systembedingt waren die Verbindungen sehr störanfällig gegen Umgebungsgeräusche. Die mögliche Datenübertragungsrate betrug aus diesem Grund nur 300 bis 2400 Bit pro Sekunde (was damals noch der Bezeichnung Baud entsprach). Damit man sich eine Vorstellung davon machen kann 300 Bit/sec entspricht ganz grob überschlagen gerade mal 30 Buchstaben pro Sekunde.

Gewählt wurde beim Akustikkoppler manuell über das Telefon.

Neben den hier beschriebenen Akustikkopplern der alten Generation gab es später auch modernere Ausführungen, die zum einen höhere Geschwindigkeiten und zum anderen auch automatisches Wählen (Mehrfrequenzwahlverfahren) boten. Im FidoNet und in der Mailbox-Szene allgemein sowie hatten sich aber inzwischen Modems durchgesetzt, weshalb diese modernen Akustikkoppler dort praktisch nicht zum Einsatz kamen.

Der in Deutschland wohl berühmteste Vertreter der Akustikkoppler war das "Datenklo" ein Selbstbauprojekt des Chaos Computer Club. Der Name leitete sich aus der mechanischen Aufnahme des Telefonhörers her, welche durch Gummimanschetten des Sanitärhandels gebildet wurden.